3EHb goes Vienna
Als Ergänzung des lehrplan-mäßigen Unterrichts fuhren 14 Schüler:innen der Abschlussklasse für drei Tage nach Wien.
Los ging es am 20.06.25 um 07.15 Uhr am Bahnhof Zell am See. Nach der 4-stündigen Anreise checkten wir in die Jugendherberge Myrthengasse im Zentrum von Wien, unweit des Parlaments und zahlreicher Einkaufsstraßen, ein.
Um 14.00 Uhr spazierten wir gemeinsam in Richtung Parlament. Nach dem Security Check am Eingang warteten wir auf unseren Demokratiebildner Kaspar. Nach der anfänglichen Skepsis über diesen Programmpunkt, fand Kaspar sofort einen Zugang zu den Schüler:innen, vermittelte auf einzigartige Weise alles Wissenswerte zum parlamentarischen Prozess, motivierte die Schüler:innen zum Mitmachen im Demokratium (viele interaktive und multimediale Stationen) und zeigte uns die schönsten Seiten des Hohen Hauses. Während der Führung erlebten wir live, wo die Politiker:innen arbeiten. Kaspar berichtete kurz zusammengefasst über die Geschichte sowie die Sanierung des Parlaments. Der Rundgang führte uns unter anderem in den historischen Sitzungssaal, den Bundesratssaal und den neu gestalteten Nationalratssaal. Kaspar erzählte uns, dass Frauen erst seit der Revolution 1848 die österreichische Politik maßgeblich veränderten. Mit der Gründung des „Wiener demokratischen Frauenvereins“ begann die Geschichte der Frauenbewegung, die nach vielen Jahren der Verwirklichung den ersten Internationalen Frauentag 1911 und die Einführung des allgemeinen Frauenwahlrechts 1918 erreichten. Beeindruckend waren auch die unzähligen Kunstwerke im gesamten Parlament. Besonders gut gefallen hat uns das von Eva Schlegel gestaltete „extension of public space“ – eine 17 m hohe, mit 11 Spiegelelementen versehenes Werkstück über der Prachtstiege. Über die verschiedenen Winkel war es möglich, von oben nach unten sowie die gegenüberliegenden Seiten zu sehen. Als ein weiteres hochgradig spannendes Werkstück empfanden wir die „Demokratietrompete, Fries mit Horn und Waage“. Das Horn dient als symbolische Abbildung der Funktionsweise des Nationalrats und betont die Gesamtheit und gemeinsame Absicht. Der Trichter dient als Symbol der Meinungsäußerung. Das demokratische Prinzip spiegelt sich in der Gestaltung der Zuleitung, welche sich teilt und auf eine Mehrzahl von „Mundstücken“ öffnet. So könnte jeder Fraktion des Parlaments ein Mundstück zugeordnet werden. Nach den vielen Eindrücken genossen wir im Rooftop Restaurant die herrliche Aussicht.
Bei einer Free Walking Tour erkundeten wir das Zentrum, bevor wir uns gemeinsam mit der U-Bahn auf den Weg in den Wiener Prater machten. Die Schüler:innen nutzten die unzähligen Attraktionen bis zum Ende, bevor wir auf dem Nachhauseweg noch in einer typischen Wiener Würstlbude die flauen Mägen stärkten.
Der Samstag begann wieder mit herrlichem Sonnenschein. Nach dem hervorragenden Frühstück nutzten wir die morgendliche Kühle für eine kleine Shoppingtour in der fußläufig erreichbaren 3,7 km langen Mariahilfer Straße – der Einkaufsstraße schlechthin. Mittags machten wir uns auf den Weg zum Technischen Museum Wien. Die Ausstellung „More Than Recycling“ zur Kreislaufwirtschaft lud uns ein, den Umgang mit Dingen neu zu überdenken. Die Materialwelten nahmen uns auf eine spannende Reise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Werkstoffe mit. Die 12.10 – eine Dampflokomotive der Superlative – ist die größte, schwerste und schnellste Dampflokomotive, die jemals in Österreich gebaut wurde. Die Ausstellung CASH zeigte deutlich, dass Geld nicht nur die Funktion als Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen hat. Neben der historischen Entwicklung und den steten Veränderungen des Zahlungsverkehrs vermittelte diese Ausstellung auch die sinnlich fassbare Komponente unseres täglichen Begleiters. In diesem Museum waren wir immer in Bewegung, es gab zahlreiche Mitmachstationen auf allen 4 Ebenen. Nach dem zweistündigen Aufenthalt stärkten wir uns noch im museumseigenen Restaurant, bevor wir uns zu Fuß in Richtung Tiergarten Schönbrunn aufmachten. Wir spazierten durch die schattigen Gärten von Schloss Schönbrunn, dem bedeutendsten Kulturguts Österreichs zum 1752 gegründeten Tiergarten. Er ist der älteste noch bestehende Zoo der Welt. Während unseres Besuches sahen wir riesige Pandas, Koalas, Orang-Utans, Tiger, Pinguine und viele andere Tierarten, die in einer interessanten architektonischen Mischung aus barocken Originalgebäuden und moderner Zooarchitektur leben. Anschließend fuhren wir mit der U-Bahn zum Donauinselfest, waren überwältigt von den musikalischen und gustatorischen Angeboten sowie von den unglaublich vielen Leuten, die sich entlang der 5 km langen Donauinsel aufhielten.
Am nächsten Morgen hieß es noch vor dem Frühstück Koffer packen und wir traten zwar müde und erschöpft, aber vollgepackt mit zahlreichen Eindrücken unsere Heimreise aus unserer wunderschönen Bundeshauptstadt an.